EL BUEN SAMARITANO e.V.

Newsletter vom 26. März 2019: Das Schuljahr hat angefangen

Es gibt erfreuliche Neuigkeiten aus Perú:

Am 11. März hat planmäßig das Schuljahr angefangen. Nachdem die Anmeldung zunächst recht verhalten verlaufen war, kamen in den letzten Tagen vor dem ersten Schultag plötzlich sehr viele Familien, um ihre Kinder anzumelden. Darunter waren auch einige von denen, die sich letztes Jahr hatten einreden lassen, unsere Schuldirektorin Elizabeth Castro sei eine Betrügerin, und die sich gegen sie gewandt und ihre Kinder von der Schule genommen hatten. Viele von ihnen haben sich nun entschuldigt und viele von ihnen haben jetzt auch angefangen, ihre letztes Jahr zurückgehaltenen Schulgebühren nachzuzahlen. Die Kinder werden natürlich aufgenommen, soweit es geht.

Wegen der zunächst geringeren Anmeldezahlen und um das finanzielle Risiko überschaubar zu halten, hatte Elizabeth für dieses Jahr nur eine Schicht eingeplant, also nur von 8 bis 13 Uhr. Dafür wurde die Schulgebühr anders als zunächst geplant nicht erhöht.

So haben wir jetzt doch wieder über 300 Schulkinder, nämlich 103 in der Vorschule (Drei- bis Fünfjährige) und 201 in der Grundschule (Klassen 1-6). Die Vierjährigen und die zweite Klasse gibt es jeweils doppelt; in manchen Klassen sitzen wieder über 30 Kinder, was natürlich eigentlich zu viel ist. Aber die Nachfrage ist weiterhin hoch, und leider müssen nun auch schon Kinder abgewiesen werden, weil einfach kein Platz mehr ist.

Bei der Eröffnungsfeier

Der Lehrkörper besteht aus acht Lehrerinnen und drei Lehrern. Eine der Lehrerinnen ist eine ehemalige Schülerin unserer Schule! Und einer der Lehrer ist ein Flüchtling aus Venezuela. (Viele der Venezolaner, die sich zur Zeit genötigt sehen, ihre Heimat zu verlassen, sind in Perú gelandet. Für Perú ist es eine ziemlich neue Erfahrung, Ziel von Fluchtbewegungen zu sein.)

Zu den elf hauptamtlichen Lehrkräften kommen sechs Hilfskräfte, also eine Art Praktikantinnen, die die Arbeit in der Vorschule und in den unteren Grundschulklassen unterstützen, die Direktorin Elizabeth, ihr Gehilfe Eduardo und die neue Hausmeisterin Lucía.

Eine weitere Neuerung ist, dass unsere Schule ihren Namen geändert hat. Sie heißt jetzt nicht mehr El Niño Jesús [Das Jesuskind], sondern Divina Misericordia [Göttliche Barmherzigkeit]. Wir haben ja die Betriebserlaubnis von einer anderen Schule übernommen, und Elizabeth und ich sind übereingekommen, dass wir den Namen dieser Vorgängerschule übernehmen und so auch vor Ort in Mariátegui ein Zeichen setzen, dass sich etwas verändert hat und die Schule jetzt nicht mehr die ist, um die ► letztes Jahr so hässlich gestritten wurde. Der neue Name passt gut zum Namen unserer deutschen Organisation, denn eben die Barmherzigkeit ist es schließlich, die den Buen Samaritano, also den guten Samariter aus der biblischen Geschichte, ausgezeichnet hat.

Die Umschreibung der Betriebserlaubnis beim Erziehungsministerium ist übrigens immer noch nicht ganz über die Bühne, aber das Eigentum ist vollständig übergegangen und Elizabeth hat mit der neuen Betriebserlaubnis auch bereits Zugriff auf das Registrierungssystem für die Schulkinder, die bereits alle ordnungsgemäß eingeschrieben sind bzw. werden. Elizabeth ist optimistisch, dass die Umschreibung nun nicht mehr lang dauern wird – zumindest hat sie bislang keine Hinweise darauf, dass sich da jemand in den Weg stellen könnte. Wenn diese Prozedur abgeschlossen ist und wir es endlich schwarz auf weiß haben, dass unsere Schuldirektorin unsere Schuldirektorin ist, will ich den nächsten Mail-Newsletter machen, der dann wahrscheinlich sehr euphorisch sein wird.

Holger von Rauch

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